Pränatale Bestimmung des fetalen Rhesusfaktors
Aktuell sehen die Mutterschaftsrichtlinien vor, dass jeder Rhesus D-negativen Schwangeren, mit Ausnahme von Mehrlingsschwangerschaften, ein nichtinvasiver pränataler Test (NIPT) des fetalen Rhesusfaktors (RhD) angeboten wird. Nur im Falle eines RhD-positiven Feten wird die Rhesusprophylaxe verabreicht. Die Testkosten werden bei einer Einlingsschwangerschaft von den Krankenkassen erstattet. Bei Mehrlingsschwangerschaften kann der NIPT-RhD als IGeL (individuelle Gesundheitsleistung, Kosten ca. 154 EUR) angefordert werden.
Für Schwangere: Wozu die Bestimmung des fetalen Rhesusfaktors?
Der Rhesusfaktor ist ein Merkmal der Blutgruppe – es ist das zweitwichtigste nach dem bekannten AB0-System. Bestimmte Rhesusfaktoren vertragen sich nicht miteinander. Ist die Mutter Rhesus-negativ und ihr Baby Rhesus-positiv, kann es vorkommen, dass die Mutter Abwehrstoffe gegen den Rhesusfaktor des Kindes bildet. Zur Vorbereitung auf die Geburt war es deshalb bisher üblich, dass jede Rhesus D-negative Frau in der 28.-30. Schwangerschaftswoche eine Anti-D-Prophylaxe erhalten hat. Mit der Bestimmung des fetalen Rhesusfaktors, also dem Rhesusfaktor des Kindes, ist es möglich, die Anti-D-Prophylaxe nur noch gezielt dann einzusetzen, wenn sie auch wirklich benötigt wird.
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Für gynäkologische Praxen
Für den NIPT-RhD gelten nach den aktuellen Mutterschafts-Richtlinien die Vorgaben des Gendiagnostikgesetzes (GenDG), eine ärztliche genetische Beratung ist daher notwendig. Ohne eine Einwilligung der Patientin können wir den NIPT-RhD nicht durchführen.
Versandmaterial kann per Email unter Angabe der vollständigen Praxisanschrift angefordert werden: rhesus(at)med.uni-goettingen.de (maximal 3 Entnahmesets pro Sendung).
Nichtinvasiver Pränataltest für RhD (NIPT-RhD)
Methode
Real-time PCR, FetoGnost Kit RhD
Material
9 ml EDTA-Blut
Referenzbereich
RHD-positiv, RHD-negativ
Indikation und Interpretation
- gezielte Anti-D Prophylaxe ab der 12. SSW (Woche 11+0), Hinweise s. Dokumente für Einsender bei einer RhD-negativen Schwangeren vor gezielter Anti-D-Prophylaxe
- Anti-D Immunisierung in der Schwangerschaft (Hinweise s. Dokumente für Einsender bei einer Patientin mit Anti-D)
Sensitivität 99,93 % (95 % CI 99,61 %; 99,99 %)
Spezifität von 99,61 % (95 % CI 98,86 %; 99,87 %)
Außer bei Kaukasiern ist die Angabe der ethnischen Zugehörigkeit durch den Einsender erforderlich für die Befundinterpretation.
Transporttemperatur und -zeit
Bei Raumtemperatur, maximal 5 Tage,
Postversand Montag – Freitag (außer in der Woche vor Ostern, Pfingsten und Weihnachten)
Dokumente für Einsender bei einer RhD-negativen Schwangeren vor gezielter Anti-D-Prophylaxe
Dokumente für Einsender bei einer Patientin mit Anti-D
Adresse für Probeneinsendungen
Universitätsmedizin Göttingen
Abt. Transfusionsmedizin
Speziallabore - Telelift 137
Robert-Koch-Straße 40 – 37075 Göttingen
Literatur zum nichtinvasiven Pränataltest für RhD (NIPT-RhD)
Kontakt
Kontaktinformationen
- Telefon: +49 551 3964441
- E-Mail-Adresse: britta.severitt(at)med.uni-goettingen.de
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