Eine besondere Form der Blutspende in Corona-Zeiten
Behandlungsverfahren für an COVID-19 erkrankte Patienten mit Rekonvaleszenten-Plasma
Wer eine Erkrankung mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 durchgemacht hat und glücklicherweise wieder ganz gesund ist, kann anderen Corona-Erkrankten, deren Leben durch eine SARS-CoV-2 Infektion bedroht ist, aktiv helfen. Mittels einer speziellen Form der Blutspende können Antikörper, die sich gegen das Coronavirus richten, entnommen und anderen Patient*innen zugeführt werden.
In diesem Zusammenhang haben wir Corona-Genesene aktiv dazu aufgerufen, Blut zu spenden. Wir bedanken uns bei allen, die uns unterstützt haben und es auch in Zukunft als Blutspender*innen tun werden.
Wir haben nachgefragt: Wie ist es, RKV-Plasma zu spenden?
Was bedeutet Rekonvaleszenten-Plasma?
Als sogenannter Rekonvaleszent gilt, wer eine Krankheit überstanden hat. Personen, die nach einer Erkrankung an COVID-19 wieder genesen sind, haben schützende Antikörper gegen das SARS-CoV-2-Virus gebildet. Diese sind im Blutplasma enthalten - daher wird dieses Rekonvaleszenten-Plasma (RKV-P) genannt.
Rekonvaleszenten-Plasma ist eine der wenigen bestehenden therapeutischen Optionen zur Behandlung von Patient*innen mit einem schweren Verlauf der COVID-19-Erkrankung. Schon bei früheren Virusepidemien wurde beschrieben, dass Patient*innen mit schweren, lebensbedrohlichen Krankheitsverläufen sich schneller erholen können, wenn sie Blutplasma von Personen erhalten haben, die auch mit dem jeweiligen Virus infiziert waren und wieder genesen sind. Es gibt erste Hinweise, dass das auch bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 zutreffen könnte.
Das Rekonvaleszenten-Plasma wird über eine sogenannte Plasmapherese aus dem Blut gewonnen. Sie läuft nach dem selben Prinzip ab wie eine Thrombozytenspende.
Downloads: Informations- und Fragebogen
Noch Fragen?
Sollte der Informationsbogen Ihre Fragen nicht beantwortet haben, schreiben Sie uns gerne über unser Kontaktformular oder rufen Sie unter der 0551/39-64446 an.
Förderung der EU zur Herstellung von Rekonvaleszenten-Plasma
Die Europäische Union fördert europaweit die Herstellung von Rekonvaleszenten-Plasma mit insgesamt 40 Millionen Euro. Auch die Abteilung Transfusionsmedizin der Universitätsmedizin Göttingen erhält hierfür eine Förderung.
Die Abteilung Transfusionsmedizin kooperiert mit
- dem Institut für Transfusionsmedizin und Transplantat Engineering der Medizinischen Hochschule Hannover,
- der Abteilung Transfusionsmedizin des Universitätsklinikums Halle (Saale),
- dem Institut für Labordiagnostik, Mikrobiologie, Transfusionsmedizin und Pathologie des Südharz Klinikums Nordhausen gGmbH und
- dem Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK Blutspendedienst NSTOB gGmbH) in Springe
Das Rekonvaleszenzplasma-Programm
der Abteilung Transfusionsmedizin der
Universitätsmedizin Göttingen wird
unterstützt durch die Europäische Kommission

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