Spenderleukozyten (DLI)
Prinzip
Nach allogenen Stammzelltransplantationen kann es vorkommen, dass der immunologische Effekt des antransplantierten Immunsystems, die GvHD (Graft versus host disease - Spender gegen-Empfänger-Reaktion) sehr schwach ausfällt. Das hört sich zunächst positiv an, bedeutet aber auch, dass der damit verbundene Graft versus leucemia-Effekt (Spender gegen Tumor-Effekt) zu gering sein kann, um die malignen Zellen der Grunderkrankung langfristig unter Kontrolle zu halten.
Um diesen Aspekt verstärken zu können, werden den Patient*innen einige Wochen bis Monate nach der eigentlichen Transplantation Immunzellen (Leukoztyen, vor allem CD3-positive T- Lymphozyten) der Spender*innen transfundiert (DLI= Donor Lymphocyte Infusion). Die Gabe wird mit aufsteigender Zahl der applizierten Lymphozyten so lange wiederholt, bis sich die Reaktion in erwünschter Stärke einstellt.
In der Abteilung Transfusionsmedizin der UMG werden
- die DLI-Spender*innen hinsichtlich ihrer Eignung und Tauglichkeit für das Verfahren voruntersucht
- die Leukozyten der Spenderinnen und Spender mittels Aphereseverfahren gesammelt, portioniert verarbeitet, im Labor untersucht, bis zur Anwendung aufbewahrt und transfundiert
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