Als universitäre Abteilung betreibt die Zentralabteilung Transfusionsmedizin Forschungsprojekte in verschiedenen meist anwendungsorientierten Bereichen. Neben Entwicklung und Etablierung verschiedener Methoden zur Verbesserung transfusionsmedizinisch relevanter Labordiagnostik in den vergangenen Jahren wird aktuell primär auf dem Gebiet der Zelltherapie geforscht. Hier ist das Ziel, etablierte Therapieansätze (wie die Transplantation mit hämatopoetischen Stammzellen) zu verbessern und neue Entwicklungen (ATMP=Advanced Therapy Medical Products), die sich aus den Optionen der CAR-T-Zell-Therapie oder der aus menschlichen iPSC (induzierten pluripotenten Stammzellen) kultivierbarenn funktionellen Geweben (z.B. im EHM= Engineered human myocardium-Projekt) ergeben, voranzutreiben und in die klinische Anwendung zu bringen.
Zelltherapie - Forschungsprojekte
Folgende Arbeitsgruppen der Abteilung Transfusionsmedizin beschäftigen sich mit zelltherapeutischen Fragestellungen.
AG Budde - Zelltherapie bei GvHD (Graft-versus-Host Disease)
In der AG werden Verfahren entwickelt, die eine bessere Kontrolle und eine feine Steuerung der GvHD bei Patient*innen nach Transplantationen zum Ziel haben. Grundlage für die Entwicklung von besseren Behandlungsmöglichkeiten ist vor allem die zelluläre Immunmodulation auf dem Wirkprinzip der extrakorporalen Photopherese.
AG Legler - Herstellung von EHM (Engineered Human Myocard)
In der AG werden GMP-Verfahren der Zellkultur für die Generierung von funktionellen humanen Kardiomyozyten und Stromazellen aus iPSC entwickelt. Nach ihrer Zusammenführung wird aus diesen Zelllinien strukturiertes Herzgewebe entwickelt, welches den Anforderungen für eine Anwendung am Menschen erfüllt.
Mit modernen Verfahren ist es möglich, aus menschlichen Ausgangszellen durch Reprogrammierung iPSC (=induzierte pluripotente Stammzelle) Ausgangszellen zu generieren, aus welchen verschiedene Zelltypen kultiviert und differenziert werden können.
Die Zentralabteilung Transfusionsmedizin arbeitet mit internen (Institut für Pharmakologie und Toxikologie u.a.) und externen Kooperationspartnern (Fa. Repairon) an der Entwicklung von funktionellem humanem Herzgewebe in Form eines GMP-kompatiblen ATMP (Advanced Therapy Medical Product).
In den GMP-kompatiblen Reinräumen der Abteilung werden aus einer reprogrammierten hämatopoetischen Ursprungszelle in mehrwöchigen Kultivierungsverfahren Kardiomyozyten und Stromazellen hergestellt und diese dann zusammen in einer formgebenden weiteren Kultivierung zu Herzgewebe (EHM = Engineered Heart Muscle) entwickelt.
Die fertigen Gewebe werden im Rahmen von klinischen Studien bei Patient*innen mit ausgeprägter Herzinsuffizienz operativ über die kardialen Defektareale aufgebracht, um die Weiterentwicklung der Insuffizienz zu unterbinden.
Für die Anpassung dieser Herstellung auf Bedingungen, die eine Anwendung der fertigen Gewebe am Menschen erlauben, ist die Einbindung verschiedener Kernprozesse der Zentralabteilung Transfusionsmedizin notwendig (Arzneimittelherstellung, GMP-konforme Reinräume, Laboruntersuchung, Forschung)
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