Vielseitig engagiert... auch als Stammzellspender!
Erfahrungsbericht von Jonas Kenner
Jonas Kenner ist schon mit 23 Jahren stellvertretender Bürgermeister und engagiert sich für seine Mitmenschen. Als Landwirt setzt er sich vor allem für Klimaschutz, Artenschutz, Tierwohl und die Anerkennung der Landwirtschaft ein. Bei den Protestbewegungen der Landwirte, die bundesweit Schlagzeilen gemacht haben, war er mit dabei. Ein Herzensanliegen ist ihm aber auch, das Dorfleben und die Dorfgemeinschaft aufrecht zu erhalten. Denn die ländliche Region darf aus seiner Sicht nicht verloren gehen. Sein Dorfleben in und um Pöhlde bei Herzberg am Harz genießt Jonas sehr und ist besonders heimatverbunden – das Dorf, in dem er groß geworden ist, würde er niemals verlassen. Und wenn es die Zeit wieder zulässt, wird er auch wieder auf jedem Dorffest mit dabei sein.
Als Stammzellspender konnte sich Jonas auf andere Art und Weise für einen bestimmten Menschen einsetzen. Während der Spende sind wir ins Gespräch gekommen und haben es uns nicht nehmen lassen, einmal genauer nachzufragen.
Jonas, wie ist es denn jetzt hier bei der Stammzellspende zu sein?
Es ist eine interessante Erfahrung… die letzten 24 Stunden war ich ziemlich aufgeregt, muss ich sagen. Aber jetzt ist es entspannt. Ich muss ja nichts tun. Ich höre ein bisschen Musik und habe ein wenig die Augen zugemacht… Ich bin allerdings etwas enttäuscht – der Arzt hat mir gerade gesagt, dass ich leider ein bisschen wenig Stammzellen habe und es vielleicht ein bisschen länger dauern könnte, genügend Zellen zu sammeln. Aber das macht nichts, solange das Wetter draußen schlecht ist. Schlimmer wäre es im Sommer, wenn ich eigentlich auf dem Feld sein müsste. So aber kann ich mir gut eine Auszeit von der Maschinenwartung gönnen.
Fühlst Du Dich bei uns hier an der UMG gut aufgehoben?
Ja, ich befinde mich hier in guten Händen! Das habe ich schon bei den Vorbesprechungen und bei den Voruntersuchungen gemerkt… es war alles super entspannt! Nur, wenn man so aus dem Dorf kommt, ist das hier schon etwas ganz anderes… ich habe mich hier in der UMG nicht so wirklich zurechtgefunden, habe mich mehrmals verlaufen und bin super viel umhergelaufen. Aber auch das war kein Problem – als mich Frau Dr. Pollok-Kopp angerufen hatte, habe ich ihr meinen aktuellen Standort durchgegeben und sie hat mich dann abgeholt.
Wieso hast Du Dich entschieden, Dich als potenzieller Stammzellspender bei uns registrieren zu lassen?
Wenn man Leben retten kann, warum sollte man es dann nicht tun? Das war auch mein erster Gedanke, als ein Familienangehöriger einer Klassenkameradin einen passenden Spender gesucht hat. Ich habe schon oft darüber nachgedacht und mich damit beschäftigt. Also habe ich mich damals bei einer Typisierungsaktion im Feuerwehrhaus Osterode typisieren lassen.
Die Wahrscheinlichkeit ist ja sehr gering, für eine*n Patient*in der passende Spender zu sein… hattest Du damit gerechnet, dass Du für die eine Person der Lebensretter sein könntest?
Wenn man bei der KMSG registriert ist, bekommt man ja jedes Jahr Weihnachtspost mit einem Spendenaufruf. Jedes Mal dachte ich mir dann: „Ich will jetzt endlich mal Stammzellen spenden!“ Irgendwann habe ich schon gar nicht mehr daran geglaubt… Als ich dann doch angerufen wurde, dass ich der passende Spender für jemanden sein könnte, war ich dann total überrascht und aufgeregt. Ich würde mich sehr freuen, wenn es dem Empfänger hilft.
Würdest Du also wissen wollen, wie es dem Empfänger geht und den Kontakt herstellen?
Ja auf jeden Fall! Ich würde gerne wissen, was die Person so macht. Ich würde sie fragen, wie die Zeit war, als sie auf die Stammzellspende gewartet hat. Meine Hoffnung ist, dass ich dieser Person mehr Lebensqualität schenken konnte.
Jonas hatte übrigens im Verlauf der Spende doch gar nicht mehr so wenige Stammzellen „abzugeben“ und konnte die Spende in der üblichen Zeit abschließen. Sofern beide Parteien zustimmen, ist eine Kontaktaufnahme nach zwei Jahren möglich. Wir hoffen genauso wie Jonas, dass die Spende geholfen hat!
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